31.03.2020

„Wir machen das Beste daraus!“

Die derzeitige Situation ist für die SeniorenHaus-Bewohner und ihre Angehörigen nicht einfach: Besuche werden untersagt, persönliche Kontakte finden nicht mehr statt. Um dennoch emotionale Nähe zu vermitteln, ließ sich das Caritas SeniorenHaus Hasborn eine spontane „Fotoshooting-Aktion“ einfallen und verschickte anschließend die Bilder mit persönlichen Sprüchen der Senioren an die Angehörigen.

„Mir geht’s gut“ und „Bleib gesund“ sind wohl die meist ausgesprochenen Botschaften in diesen Tagen. Seit knapp drei Wochen dürfen die 60 Bewohner und Kurzzeitpflegegäste des Caritas SeniorenHauses Hasborn keinen Besuch mehr bekommen. Der Grund: das Coronavirus. Striktes Besuchsverbot, keine Ausflüge, keine Konzerte. Dies alles soll die Heimbewohner, die aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe gehören, vor einer Erkrankung durch das Virus schützen.

Hier und da wird selbstverständlich telefoniert oder das alte klassische Briefpapier wieder herausgeholt. „Die derzeitige Situation und der Besuchsstopp zwischen unseren Senioren und ihren Angehörigen ist für beide Seiten sehr schwierig“, bestätigt Einrichtungsleiterin Vera Schmidt. So überlegten sich die Pflege- und Betreuungsmitarbeitenden eine besondere Aktion, um den Angehörigen Grüße zu übermitteln: Ein spontanes Fotoshooting mit persönlichen Zitaten der Senioren. „Es sollte einfach ein Gruß sein, der zeigen soll, ‚Uns geht es gut, macht euch keine Sorgen‘“, erläutert Vera Schmidt die schöne Aktion, die anschließend mit der Post verschickt wird. „Die Bilder mit der positiven Ausstrahlung unserer Senioren sollen den Angehörigen Momente emotionaler Nähe vermitteln und ihnen Mut machen, dass wir auch diese schwierige Zeit gemeinsam überstehen.“


„Isch han doch gar net de Haar gemacht“, ist tatsächlich die einzige Aufregung für Bewohnerin Irene Backes in dieser allgemein herrschenden Corona-Aufregung. Ohne Styling wird geknipst und sie nimmt den „Überfall“ selbstverständlich mit Humor. Schließlich geht es ja um einen Überraschungsgruß für die Lieben daheim. Auch Bewohner Willi Koch kann sich bei der Fotoauswahl nicht so richtig entscheiden. „Ich bin eben net scheener“, lacht er augenzwinkernd und überlässt die Entscheidung der sozialen Betreuung..


Die Reaktionen sind durchgehend positiv. Mit und ohne Charme spürt man, mit wie viel Spaß die SeniorenHaus-Bewohner an die Sache herangehen. Für eine kurze Zeit ist alles ganz normal. Das Thema beschäftigt die Senioren, aber Panik ist keine zu spüren. Der interne Alltag läuft weiter. Die Beschäftigungsangebote, auch wenn sie derzeit etwas eingeschränkt sind, finden wie gewohnt statt. Sie geben den Bewohnern Struktur, Orientierung und Halt. Weniger Gruppenangebote, dafür vermehrt Einzelangebote. Frühlingsspaziergänge sind nur im schön angelegten Garten, mit der vorgeschriebenen Distanz möglich. „Wir holen uns den Frühling ins Haus. Schon seit Tagen sind wir mitten in der Ostervorbereitung und binden beispielsweise Palmsträuße für Palmsonntag. Zwischendurch singen wir fröhliche Lieder, lachen viel und beim Gedächtnistraining dreht sich alles um das Thema Frühling“, erzählt Elke Ruffing, Leiterin der sozialen Begleitung.


Die Gruß-Idee wird sicherlich in den nächsten Tagen eine Fortsetzung erfahren, denn wie lange die Bewohner noch ohne direkten Kontakt zu ihren Familien bleiben müssen, ist noch offen. „Eines steht aber fest, trotz der angespannten Situation machen wir weiterhin das Beste daraus“, verspricht Vera Schmidt.

 

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